Puerto San Carlos

Wir haben uns diesen Ort ausgesucht, weil er von La Paz recht einfach zu erreichen ist und die Grauwale sich gerne hier in der Bucht aufhalten. Die Direktverbindung ist zwar direkt, aber momentan verlangsamt, weil auf der Strecke Straßenbauarbeiten stattfinden. Zumindest ist ein ganzes Stück nur Schotterpiste. Gearbeitet hat niemand.
Puerto San Carlos ist ein Fischerdorf und liegt recht auseinandergezogen an der Bahia Magdalena. Wir hatten unsere Unterkunft im Internet gebucht, aber das Navi kennt auch nicht alle Straßen. Aber wir hatten ja den Plan abfotografiert. Vom Busterminal liegt das Hotel ca. 1 km entfernt. Kann man laufen. Wir haben es auch versucht, aber nach der zweiten Kreuzung standen wir im Dunkeln, denn Straßenbeleuchtung gibt es nur an den Hauptstraßen. Also der Weg zurück zum Hauptplatz auf der Suche nach einem Taxi. Fehlanzeige. Zwei hilfsbereite Polizisten brachten uns dann zu unserer Unterkunft. Die Leute vom Hotel guckten schon sehr irritiert, als wir im Polizeiwagen gebracht wurden. Was ein Auftritt. Die Küche wurde für uns geöffnet und wir konnten hervorragend essen. Der Kapitän kam, um mit uns eine Tour abzusprechen. Dann die nächste Pleite: Irgendwie sind die Wale noch nicht hier. Wir haben sie zwischen Kalifornien und hier wohl abgehängt. Naja, mit einer 50:50 Chance könnten wir doch welche sehen. Und das werden wir heute versuchen. So ganz umsonst kann der Weg doch nicht gewesen sein.

Print Friendly, PDF & Email

Walfang

Fünf Stunden mit einem kleinen Boot auf dem Meer schadenfrei überlebt. Das ist die wichtigste Meldung. Und wir haben tatsächlich Wale gesehen.
Aber langsam. Unser Kapitän hat uns um 8 Uhr mit dem Boot am Hotel abgeholt. So ging es auf dem Boot auf dem Anhänger Richtung Meer. Aber hier fährt jeder so durch die Stadt. Zu Wasser gelassen und los ging’s. Massenweise Fischerboote im Wasser, die uns stolz ihren Fang zeigten. Da weiß man, dass der Fisch abends auf dem Teller auch wirklich frisch ist. Vorbei an einem Inselchen mit Kormorankolonien und faulen Seehunden. Die sind so faul, dass sie kaum selbst fischen, sondern die Abfälle von den Fischerbooten fressen.
Und immer mal wieder sahen wir Fontänen aufsteigen. Aber die Wale tauchen eben auch immer wieder für zehn Minuten unter. Und Grauwale sahen wir heute gar nicht aus der Nähe, sondern nur Buckelwale weiter draußen. Aber wir wollten ja eh keine Grauwale streicheln und küssen, was wohl wirklich mit den zutraulichen Tieren gehen soll. Uns reicht es, diese faszinierenden Geschöpfe hier im offenen Meer zu sehen. Und schwimmen tun wir dann übermorgen mit den Seehunden. Und die Kommentarfunktion geht jetzt übrigens auch wieder.

Print Friendly, PDF & Email

San Carlos

Da wir heute wieder zurück nach La Paz gefahren sind, gibt es keinen besonderen Eintrag. Zu San Carlos gibt es noch ein paar Informationen. Mit 10000 Einwohnern schon ein größerer Ort. Die meisten Leute hier sind zugezogen aus Michoacan, Sinaloa oder Chiapas. Dass man hier seine Familie vom Fischfang ernähren kann, ist mit ein Hauptgrund für den Zuzug. Denn Arbeit gibt es in den anderen Gegenden nicht und Fische auch nicht. So gibt es San Carlos auch vorwiegend Fischer. Der Ort bietet auch außer den Waltouren nichts für Touristen und man ist voll und ganz auf die Angebote der Unterkunft angewiesen. Villas Isabela hatte zum Glück eine sehr gute Küche dabei und wir haben gut Fisch gegessen. Und wurden heute morgen von der Köchin auch zum Busterminal gefahren – was den Namen Busterminal eigentlich nicht verdient. Der Fahrkartenschalter war das geöffnete Wohnzimmerfenster eines Hauses und der Wartesaal eine Ansammlung ausgedienter Sofas. Aber das tut’s ja auch.
Jetzt sind wieder in La Paz und haben für morgen eine Schnorcheltour gebucht. Neoprenanzüge haben wir dafür auch schon anprobiert, also sollten wir gleich nicht so viele Tortillas essen.

Print Friendly, PDF & Email