Canyonlands

Im Canyonlands Nationalpark gibt es drei riesige Bezirke. Gestern waren wir in „Needles“, ein wahres Wanderparadies und kaum Leute, da der Eingang zum Park schon 30 Meilen von der Hauptstraße entfernt ist. Wir haben uns einen Trail ausgesucht: schwieriger, 12  Kilometer, nix für Leute mit Höhenangst (na super, aber die anderen waren zu kurz oder viel zu lang) und tolle Aussichten unterwegs. Erste Entscheidung nach 20 Metern: linksrum oder rechtsrum den Loop? Rechts sieht das Wetter schlechter aus, also linksrum. Nach den ersten Gekraxel über Felsen kam ein hübsches Tal mit einem kleinen Flüsschen – richtig idyllisch – bis die Moskitos uns entdeckten… Na klasse. Nix mit Lunchpause unterwegs, nur nicht stehen bleiben. Irgendwann kamen wir dann in felsigere Ecken, mussten klettern – und klettern. Gut, dass wir bei Lisa einen Grundkurs im Bouldern bekommen hatten. Irgendwann dachten wir, es ginge nicht weiter, da sahen wir von oben Leute kommen. Naja, eher rutschen, denn das war schon eine heikle Ecke. Und runter war es eigentlich noch schwieriger als hoch. Aber oben dann der atemberaubende Blick in zwei Täler.

Hier der Beweis: 

Genial, das war es dann wert. Und der weitere Weg war dann auch Moskitofrei. Eine super Wanderung, jedem zu empfehlen. Und die 156 Mückenstiche… oder so. Juckt auf alle Fälle wie 156.

Print Friendly, PDF & Email

Yellowstone

Auf unserem Weg nach Norden zu den Geysiren, Bären und Bisons haben wir einen Zwischenstopp in Pocatello gemacht. Eigentlich dachten wir an ein Motel am Interstate, aber dann entdeckten wir in einem Couponheftchen (wir sind schonwie die Amis) ein nettes Motel in besagten Ort. Amerikanische Kleinstadt mit großer Uni – und sogar eine nach Humbolt (ja, so geschrieben) benannte Straße gibt es dort. Also eine gute Wahl, hatten dort auch Internet, um den letzten Eintrag zu posten.
Internet ist hier im Yellowstone Nationalpark eher schlecht, aber wir bleiben ja insgesamt sechs Tage hier.
Die ersten drei Nächte wie bisher im Zelt, auch wenn es letzte Nacht unter null Grad waren. Wir sind inzwischen Hardcore-Camper. Müssen wir auch sein, denn andere Unterkünfte gibt es nicht mehr. Die Hütte für die letzten drei Tage haben
wir schon vor einem halben Jahr reserviert und da war es schon knapp. Hauptsache, wir sind hier. Traumhafte Landschaften und besonders schön letzte Nacht: Herr Hirsch mit Weibsbildern röhrend um unser Zelt. tagsüber fanden wir das noch ganz spaßig…
Wir haben gestern direkt noch die Mammoth Hot Springs abgelaufen und sind heute um 6.30 Uhr auf Tierschau unterwegs gewesen. Bisons, Elche, Wolfsrudel und eigentlich zum Glück kein Bär. Die sind momentan hier sehr aktiv, greifen auch häufiger mal Menschen an und wir wollen sie eigentlich nicht näher kennen lernen. Also halten wir uns strikt an alle Anweisungen, schließen unser Essen weg, bleiben auf den Wegen und tragen kein Parfüm auf. Nach der Tierschau haben wir auf einem Rastplatz Kaffee gekocht, Eier gebacken und in Ruhe (und inzwischen ca. 5 Grad) gefrühstückt.
Zweiter Teil des Tages war die Fahrt des oberen Loops im Park und das erwandern der Geysire bei Norris. faszinierend, denn jeder blubbert und riecht anders, jeder hat andere Farben.
Abendessen gibt es heute mal nicht, denn gestern hatten wir eine Überdosis Fleisch. Unglaublich, was es hier für Rindersteaks gibt. Die beiden in der Pfanne haben zusammen 3 Euro gekostet. Is(s)t billiger als die Beilagen.

Übernachtung unterwegs: Thunderbird Motel, Pocatello, 41 Euro

Übernachtung für die kommenden drei Tage: Mammoth Campground, Yellowstone Nationalpark, Site 77, 20 Dollar

Print Friendly, PDF & Email

Old Faithful – Yellowstone

Nach drei Tagen im Norden des Parks sind wir umgezogen nach Old Faithful. Das klassische Ziel aller Busrundreisen, dementsprechend gut besucht. Der Old Faithful Geysir ist aber auch sehr touristenfreundlich. Ca. alle 90 Minuten bricht er
aus und eine bis zu 55 Meter hohe Fontäne spritzt in die Höhe. Die drei Hotels sind halbkreisförmig um den Geysir angeordnet und vor allem das Old Faithful Inn ist Ziel aller Touristen. Das angeblich älteste und größte Holzhaus der USA ist aber auch wirklich sehenswert. Kulinarisch haben die Hotels nichts Besonderes zu bieten, aber wir sind ja meistens Selbstversorger. Im Bereich Old Faithful sind etliche Geysire, kochende Pools und zischende Löcher. Nachdem wir ja im Bereich von Norris im Park etliche Geysire gesehen haben, sind wir so langsam gesättigt. Es gibt Holzstege, auf denen man von einem zum anderen Loch, Huppel… wandern kann, denn der gesamte Boden ist nur eine dünne Kruste und kann jederzeit einkrachen. Hat schon was vom Tanz auf dem Vulkan und nicht umsonst werden hier pro Jahr ca. 2500 kleinere Erdbeben registriert. Das jüngste, letzte Woche, hat es mit einer Stärke von 3,6 sogar in die deutsche Presse geschafft. Nette Geschichte: Bei einem der Pools ist wohl mal ein junger Bison eingestürzt und wurde dann gekocht. Tagelang soll es nach Fleischsuppe gerochen haben. Also lieber auf den Wegen bleiben, auch schon wegen der aktiven Bären. Mehrfach wurden wir gewarnt, dass die Bären jetzt aus den Bergen in die Täler kämen, um sich die Bäuche nochmal vollzuschlagen, denn bald ist Winterschlaf angesagt. Die Temperaturen haben wir dafür schon. Die Holzstege waren morgens vereist, der schneidende Wind verkühlt einem die Ohren und für heute Nacht ist Schnee vorhergesagt. Daher brechen wir auch schon nachmittags auf und verlassen den Yellowstone. Die Gefahr, morgen mit unserem Sommerreifenauto nicht mehr raus zu kommen, ist uns dann doch zu groß. Übrigens haben wir unser Bärensoll im Park auch erfüllt und den Schwarzbären sogar fotografieren können. Weit weg zwar, aber das ist auch besser so.

Übernachtung: Old Faithful Lodge, Cabin 224, 69 Dollar

Print Friendly, PDF & Email