Mexico City

Der letzte Tag vom Urlaub ist immer doof. Koffer ist gepackt, eingecheckt und Bordkarten sind ausgedruckt. Unser Flieger geht erst heute Abend, deshalb stellen wir unser Gepäck gleich bei Tosita im Büro unter und gehen nochmal zum Zocalo und in den Nationalpalast.
Insgesamt ein super geplanter Urlaub. Wir haben unsere eigentlichen Pläne wegen der Situation in manchen Gegenden etwas abgeändert, aber es war gut so. Im Nachhinein war es dort zwar überall ruhig, aber insgesamt war es für uns so stressfreier. Wir hatten viele tolle Erlebnisse und haben das Land einmal mehr lieben gelernt. Schade, dass man Mexiko und Norwegen nicht zusammenlegen kann. Das wäre das perfekte Land…
Das war es dann für diese Reise mit dem Blog, aber der nächste Urlaub kommt bestimmt. Adios amigos.

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Xochimilco

Xochimilco, die schwimmenden Gärten in einem Stadtteil von Mexico City, sind ein beliebtes Ziel fürs Wochenende. Durch künstlich angelegte Inseln entsteht ein Kanalsystem, auf dem Boote fahren können. Anders als in Venedig oder im Spreewald fahren auch Verkäufer, Mariachi-Kapellen und Souvenirstände mit Booten rum. Zum Teil finden Familienfeiern auf dem Boot statt. Der komplette Tisch ist dann mit Essen und Getränken voll, aus einer Stereoanlage dröhnt laute Musik und sie Leute singen und tanzen. Die Jüngeren springen auch mal auf das Nebenboot, um mit den (schon sehr angetrunkenen) dort feiernden Mädels anzubändeln. Eine riesige Gaudí und man sollte es wirklich gesehen haben.
Allein der Weg dorthin war erlebenswert. Schon Kilometer vor den ersten Einschiffungsstellen bedeutete uns ein Typ auf dem Fahrrad, ihm zu folgen. Durch die engen Gassen lotste er uns 15 Minuten durch den verwinkelten Stadtteil, an Kreuzungen wurden wir (selbst bei roter Ampel) an der Schlange vorbeigewunken. Ein ausgeklügeltes System, durch das wir direkt auf einem Parkplatz geleitet wurden. Die Konkurrenz der Bootsverleiher ist groß, da man sich schon was einfallen lassen. Und wir hatten viel Spaß durch Christian, unseren Lotsen.
Nach diesem Ausflug ging es dann mit der Metro in den Norden der Stadt. Metro ist hier wie Sauna. Mehr Menschen auf einer Fläche geht einfach nicht.
Die Basilika der Jungfrau von Guadalupe, Mexikos erster indianischen Heiligen ist ein richtiger Wallfahrtsort. Neben der alten Basilika, die sich durch den nachgebenden Boden immer mehr absenkt, wurde 1976 eine neue Kirche gebaut, die 10000 Menschen fasst und fast immer voll ist. Den ganzen Tag finden Messen statt, für uns gestern gar eine Hochzeit. Gerade sonntags und zu Feiertagen soll auch der gesamte Vorplatz voller Menschen sein. Fast wie auf dem Petersplatz in Rom.
Über dem Hauptaltar hängt das berühmte Gewand der Señora de Guadalupe. Ein Laufband führt die Besucher daran vorbei, um Pilgerstaus zu vermeiden. In der ganzen Straße und auf dem Platz kann man natürlich religiöse Andenken kaufen. Und Essen natürlich.
Unterwegs durch die Stadt sahen wir immer wieder heraus geputzte Mädels mit ihren kreischenden Freundinnen, zum Teil unterwegs in Stretch-Limousinen und Cabrios. Laut Tosita ganz normal hier zur Feier des 15. Geburtstags der Mädchen. Naja, der ganz normale Wahnsinn.

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Monarchfalter

Beeindruckend ist die Reise der Monarchfalter, die im November die Reise von den USA und Kanada in die Berge von Michoacan antreten, um hier zu überwintern.
Auf einem recht kleinen Gebiet sammeln sie sich in den Bäumen und sind inzwischen ein Ziel aller Touristen. Das Monarchfaltergebiet ist von mehreren Orten zugänglich und wir haben uns Cerro Pelón ausgesucht. Der bis zu 3100 Meter hohe Berg hat den beschwerlichsten, daher aber auch den am geringsten genutzten Zugang.
Als Unterkunft haben wir uns ein B&B in Macheros ausgesucht, die auch eine Tour mit anbieten. Hier gibt es schöne Zimmer und nebenan bei der Mutter des Inhabers Joel Frühstück und auf Wunsch auch Abendessen. Den Fisch haben wir selbst aus dem Forellenteich geholt. Der Ort hat außer einem Kiosk ansonsten keine Attraktionen, so sind wir am Ankunftstag einen Weg auf einen Berg gegangen. Es gibt keine Wanderwege oder -Karten, aber der Familienhund hat uns begleitet und uns auf dem rechten Weg gehalten.
Am nächsten Tag ging es dann zu den Schmetterlingen.
Auf Pferden ging es 90 Minuten steil bergauf, zum Teil über Geröll und auf engen Pfaden. Oben angekommen waren die Pferde nass geschwitzt und uns tat der Hintern weh.
Nach einem kurzen Fußweg kamen wir zu den Bäumen mit den Schmetterlingen. Schwer senkten sich die Äste unter der Last der vielen Monarchfalter, wobei der Einzelne doch eigentlich nichts wiegt. Es waren 12 Grad und der Himmel bedeckt. Daher hingen die Falter einfach da rum und zeigten keine Aktivität. Eifrig fotografierten wir ein paar und Enttäuschung machte sich breit. Nach mehr als einer Stunde zeigte sich dann doch die Sonne und die Schmetterlinge erwachten zum Leben. Sie öffneten die Flügel und flogen herum. Unglaublich, inmitten der Millionen von Faltern zu stehen. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Und es waren insgesamt nur etwa 10 Leute mit uns dort oben, wobei die anderen Reservatsteile mit bis zu 8000 Besuchern am Tag überlaufen sind. Da ist der Zugang aber auch einfacher und uns stand noch der zweistündige Abstieg bevor.
Am Ende dieses tollen Tages hatten wir volle Speicherkarten und Popoweh. Aber das war es wert.

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