Tag 21: Popo im Nebel

Heute haben wir Oaxaca verlassen. Als wir beim Frühstück im Hotel zu einer Bediensteten sagten, dass wir heute abfahren, hat sie uns mit großen Augen angeguckt: „Heute? Heute sind alle Straßen nach (und aus) Oaxaca ab 8.00 Uhr gesperrt. Morgen geht’s dann wieder.“ Wir wollten es kaum glauben. Wie kann man eine Großstadt mit 260.000 Einwohnern sperren? Und warum sagt die uns das um 8.10 Uhr? Wir wollten es probieren – und irgendwie haben wir es über die Umgehungsstraße geschafft. Nächster Schock war an der Zahlstation der kostenpflichtigen Autobahn. An allen Schaltern nur ein rotes „X“, nirgends ein grüner Pfeil. Besetzer, Streikende (oder was auch immer) überall. Bis uns einer dann durchwinkte: „Heute kostet’s nichts“. Wir haben keine Ahnung was da los war, aber wir sind draußen.

Die Fahrt Richtung Puebla war total beeindruckend. Man fährt durch Sandwüsten, dann wieder fruchtbare Landschaften, hoch in die Berge… Wir sind etliche Kilometer durch das mexikanische Arizona gefahren. Tausende von Saguaro-Kakteen an den Hängen – in den USA hätten sie ein Schild „Nationalpark“ aufgestellt und Eintritt genommen. Hier kann man nicht mal kurz am Straßenrand parken, um ein Foto zu machen. Den „Pico de Orizaba“ (der höchste Berg Mexikos) mussten wir auch aus dem Fenster raus fotografieren. Und dann kamen wieder Popo und Itza in Sicht.

Sind jetzt also am Fuße des Popocatepetl angelangt. Cholula liegt bei Puebla (haben das VW-Werk gesehen, Gruß nach Kassel) und hat die größte (bekannte) Pyramide der Welt – zumindest dem Volumen nach, denn das imposante Bauwerk ist zum großen Teil überwuchert und auf der obersten der vier Plattformen steht eine große Kirche. Sieht also eher aus wie ein Hügel mit Kirche drauf. Freigelegt wurden bisher von der Anlage nur der West- und Südteil. Und auch da nicht alles. Man bekommt aber eine Vorstellung von den Ausmaßen und zum Glück steht im Museum ein Modell. In den 30er Jahren wurden Tunnel in die Pyramide gegraben, um die verschiedenen Bauphasen zu erforschen. Diese 8 km langen Gänge sind auch für Touristen zugänglich – normalerweise. Wenn wir kommen, sind sie natürlich grade mal zu. Kacke. Aber man kann ja nicht alles haben.

Ansonsten frösteln wir heute seit 2 Wochen mal wieder. Hier sind’s nur 22 Grad. Morgen geht’s nach Mexico-City.

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